So sieht eine unvergessliche Tagestour an der mecklenburgischen Ostseeküste aus
Es gibt zwei Dinge, die Radfahrer nicht mögen: steile Berge und Großstadtverkehr. Beides ist an der mecklenburgischen Ostseeküste nicht vorhanden. Zum Glück. Dafür gibt es ein hervorragend ausgebautes Radwegesystem. Das Wechselspiel von Steilküsten und Seebädern, Hansestädten und Küstenwäldern, Leuchttürmen und Seebrücken auf dem Rad zu erleben, ist viel intensiver, direkter und nicht zuletzt nachhaltiger als mit dem Auto. Dass sich die Ostseeregion inzwischen zu einer Oase für Aktivurlauber entwickelt hat, ist also kein Wunder. Statistisch gesehen trifft man hier schließlich auf jedem Quadratkilometer auf ein Schloss. Die schönsten Radtouren gibt es unter www.ostseeferien.de/radfahren.
Restaurierte Schlösser wie an einer Perlenschnur
Eine genussvolle Rundtour ist die 38 Kilometer lange Route vorbei an Schlössern und durch Dörfer im Klützer Winkel, zwischen den Hansestädten Wismar und Lübeck. Hier erwartet das Auge eine verträumte Hügellandschaft mit Ostseeblick und jede Menge Geschichte zum Anfassen. Die Tour beginnt im Traditionsbad Boltenhagen. Die gut erhaltene Bäderarchitektur sowie die gepflegten Strände fallen vom Rad aus besonders auf. Weiter geht es nach Klütz, von Weitem sieht man die 1330 erbaute Sankt Marienkirche mit ihrem roten Turm, „Rote Bischofsmütze“ genannt. Der nächste Stopp ist die größte Barockschlossanlage Norddeutschlands: das Schloss Bothmer. Mit seinen romantischen Wegen, Wiesen und Plätzen sowie der 250 Jahre alten Festonallee aus spalierartig gezogenen und beschnittenen Linden bildet der Park seit 1992 die Kulisse für die musikalischen Sommerfeste Mecklenburg-Vorpommerns. Der Spielplan ist unter www.festspiele-mv.de zu finden.
Von den (zweit-)schönsten Gärten raus auf die Ostsee
Weiter geht es zum Gutshaus Stellshagen, das heute als Biohotel mit Wohlfühloase geführt wird. Von dort zum Schloss Kalkhorst, welches inmitten eines 13 Hektar großen Parks mit englischer Geschichte und Gartenkunst liegt, der insbesondere wegen seines außergewöhnlichen Artenreichtums als zweitschönster Park Deutschlands ausgezeichnet wurde. In Elmenhorst, dem nächsten Stopp auf der Route, ist ein Besuch der Dorfkirche mit dem „verdrehten“ Turm und ein Zwischenstopp im Steinbecker Hofladen mit Café zu empfehlen. Der Hof ist ein Paradies für Kinder, Genießer und Ruhesuchende. Während die Kleinen den Hof erkunden, genießen die Großen hausgebackene Torten. Direkt an der Küste liegt der Aussichtspunkt Kleinklützhöved, mit weitem Blick über die Ostsee und auf das Ostseebad Boltenhagen. Wer hier übernachtet, kann sich am kommenden Tag selbst mit frischem Fisch vom Fischer Dunkelmann belohnen, der seine Gäste frühmorgens mit auf die Ostsee nimmt. (djd)