Die Oberlausitz in Sachsen Im Osten des Freistaates Sachsen, etwa zwischen Dresden und Görlitz, liegt die Oberlausitz. Bestimmt durch die Landkreise Bautzen und Görlitz, grenzt das Gebiet an Polen und Tschechien, stößt im Norden von Hoyerswerda an das Land Brandenburg und schließt sich im Westen bei Bischofswerda. Einst von slawischen Volksstämmen bewohnt, finden die Besucher beim Urlaub in Ostdeutschland hier sagenumwobene Landschaften und mystisch anmutende Ortschaften.
Der zentrale Hauptsitz der Lausitz ist Bautzen. Die Stadt der Türme glänzt mit einer über Tausendjährigen, wechselhaften Geschichte. Der von hier stammende Senf ist wahrhaft in aller Munde und wird sogar durch ein eigenes Museum geehrt. In Bautzen lebt wie im Spreewald eine slawische Minderheit, die Sorben, welche sich bis heute eine eigenständige Kultur, Tradition und Sprache erhalten hat. Berühmt berüchtigt war die Kreisstadt zu Zeiten der SED-Herrschaft in der DDR. Hier saßen im Staatsgefängnis vor allem politische Gefangene ein. Bemerkenswert ist aber besonders der historische Kern Bautzens, welcher als absoluter Sightseeing-Tipp anzusehen ist.
Abwechslungsreiches Landschaftsbild und faszinierende Impressionen
Die Oberlausitz lebt von beeindruckenden, verschiedenartigen Naturlandschaften. Hier finden Reisende immer ausreichende Impressionen für faszinierende Fotomomente. Westlich von Hoyerswerda erstreckt sich im Zuge der Elsterniederung das Areal der Ruhland-Königsbrücker Heiden. Moor, trockene Heidelandschaften und ausgedehnte Wäldern beeinflussen hier die Szenerie. Jahrhunderte wurde in diesem Gebiet Torf gestochen oder der schneeweiße Quarzsand für die Glasproduktion abgebaut. Weiter östlich erstreckt sich vom Flusslauf der Schwarzen Elster bis zur Neiße, die Muskauer Heide, eines der größten Waldgebiete des Landes Sachsen. Südlich davon beginnt die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die sich wie ein breiter Streifen durch die gesamte Region zieht. Das wasserreiche Gebiet beherbergt etliche Tier- und Pflanzenarten.
Rund um Bautzen und Löbau, zwischen einer Linie von Kamenz im Westen und den Königshainer Bergen im Osten, befindet sich der Landschaftsabschnitt des Lausitzer Gefildes. Wälder, Hoch- und Getreideflächen prägen das Gebiet, welches vom Nordwestlausitzer Hügelland und dem Ostlausitzer Hügelland umschlungen wird. Das Neißegebiet von Görlitz bis zum Zittauer Gebirge ist äußerst reizvoll. Basaltsteingruppen erheben sich hier aus dem Hügelland, geboren aus vulkanischen Restgesteinen. Granitberge vermischen sich mit herrlichen Wäldern, in denen inzwischen sogar die aus Korsika stammenden Mufflons beheimatet sind. Mit Görlitz findet sich am Neißeufer die größte Stadt der Oberlausitz. Die Kreisstadt ist Touristenmagnet und hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Nicht weit entfernt liegt am Ende des Engtals das im Jahr 1234 errichtete Kloster Sankt Marienthal. Die höchste Erhebung ist mit 793 Metern die Lausche im Zittauer Gebirge. Südlich von Bautzen beginnt das Lausitzer Bergland, eine kleine Mittelgebirgskette, die hauptsächlich aus Graniten und Mischwald besteht.
Die Oberlausitz sollte für den Urlaub in Deutschland durchaus Berücksichtigung finden. Hier gibt es zahlreiche touristische Hotspots und eine gut durchdachte Infrastruktur. Die typische Mundart ist ebenso einprägend wie die vielen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Etliche althergebrachte Sitten und Gebräuche, wie Vogelhochzeit, Fastnachtsbetteln, Osterreiten oder die Walpurgis-Feuer sind hier zu bestaunen. Die Schutz- und Trutzgemeinschaft des über 600 Jahre alten Sechs-Städte-Bundes verbindet die gesamte Region, in der auch viele alte Gewerbezweige, wie die Korbmacherei, die Töpferei oder die Blaudrucker nachwirken. Eisenbahnfreunde genießen eine Fahrt in der Zittauer Schmalspurbahn und sehen die Region aus einer ganz neuen Perspektive. Im gesamten Oberlausitzgebiet finden Reisende ein breites Kultur- und Freizeitangebot, Erholungsparks sowie Unterkünfte aller Art. (Titelfoto: Görlitz)