Wittenberg Zwischen Torgau und Magdeburg liegt die Lutherstadt Wittenberg. Umgeben von herrlichen Naturlandschaften wie dem Mündungsgebiet der Schwarzen Elster, den malerischen Elbwiesen, dem Naturpark Fläming und des Schutzgebietes Vorfläming-Zahnabachtal, gilt die Universitätsstadt des Landes Sachsen-Anhalts als der zentrale Ort der Reformationsgeschichte. Als touristisches Highlight beim Urlaub in Ostdeutschland nicht wegzudenken, sind die besonderen Gedenkstätten des großen Reformators Martin Luther, von denen viele zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Über dreißig Jahre predigte Luther in der Stadtkirche St. Marien und an das Tor der Schlosskirche schlug er seine 95 Thesen an.
Tourismusmagnet für Sachsen-Anhalt
Als eine der wichtigsten historischen Zentren der deutschen Kultur- und Kunstgeschichte, ist Wittenberg jedes Jahr für Tausende ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Die Stadtentwicklung begann um die Jahrtausendwende des 11. Jahrhunderts. Sie war Kurfürstensitz der Herzoge von Sachsen-Wittenberg und erlangte im Jahr 1293 das Stadtrecht. Die spätgotische Schlosskirche im Westen der Altstadt gilt als Ausgangspunkt der lutherischen Reformation und gehört seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Besichtigung der zahlreichen historischen Bauten aus dem Wirkungskreis Luthers, wie das Augusteum, einem Erweiterungsbau der Universität Leucorea, in deren Innenhof auch das Lutherhaus liegt, bestimmt das touristische Hauptaugenmerk. Doch Wittenberg hat auch neben der Reformationsgeschichte viel Interessantes zu bieten.
Bereits die umliegenden Landschaften, die Elbauen und herrlichen Naturparks sprechen bei einem Urlaub in Deutschland für die Region. In der Altstadt finden sich noch einige Spuren der einstigen Wallanlagen, die zu früheren Zeiten durch ein Wassergrabensystem mit Schleusenanlagen geschützt wurden. In Wittenberg wohnte und wirkte der berühmte Maler Lucas Cranach der Ältere. Inmitten der Altstadt finden sich die Renaissancehöfe mit der Werkstatt des Hofmalers und einer Dauerausstellung. Viele historische Stätten wurden liebevoll saniert, so auch das Schloss, dessen Begründung auf das 13. Jahrhundert und die Zeit der Askanier zurückreicht. Heute beherbergen die Räumlichkeiten vier verschiedene museale Ausstellungen und ein Besucherzentrum. Andere Gebäudekomplexe des Residenzschlosses beinhalten die Forschungsbibliothek oder dienen dem evangelischen Predigerseminar.
Eines der schönsten Bürgerhäuser der Stadt ist das Melanchtonhaus, welches im Jahr 1536 für den Humanisten Philipp Melanchton und dessen Familie errichtet wurde. Auch der berühmte Architekt und Künstler Friedensreich Hundertwasser hinterließ in Wittenberg seine Spuren. Das Luther-Melanchton-Gymnasium wurde nach seinen Plänen umgebaut. Im Rahmen der EXPO-2000 ebenfalls liebevoll restauriert wurde die Werkssiedlung Priesterritz. Die klassische Arbeitersiedlung aus dem Jahr 1916 beeindruckt mit ihrem einheitlichen Baustil und war eine der ersten autofreien Wohnsiedlungen in Deutschland. Viele Reisende nutzen den Aufenthalt in der Lutherstadt auch zu Ausflügen in das Umland, beispielsweise zum Gartenreich Dessau-Wörlitz, dessen Schlösser und Parkanlagen ebenfalls UNESCO-Erbe sind.